Sonntag, 13. Juni 2010 um 10.30 Uhr

Buchvorstellung und Gespräch mit

Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen

Peter-Weiss-Bibliothek, Hellersdorfer Promenade 24, 12627 Berlin

Christoph LinksDie Buchlandschaft in Ostdeutschland hat sich seit 1990 radikal verändert. Von den ehemals 78 staatlich lizenzierten Verlagen der DDR existiert in eigenständiger Form kaum noch ein Dutzend. Die Mitarbeiterzahl ist unter ein Zehntel gefallen. In dieser Region wird heute weniger als ein Prozent des deutschen Buchumsatzes erzeugt. Wo liegen die Ursachen für diesen gewaltigen Umbruch?

Lag es an Struktur und Profil der DDR-Betriebe, an der Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt oder an dem Vorgehen der neuen Eigentümer aus dem Westen?

Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage.Auf der Grundlage detaillierter Einzeluntersuchungen zu Geschichte, Eigentumsform, Produktionsvolumen, Beschäftigungszahlen und zum Privatisierungsprozeß aller 78 Verlage legt Christoph Links eine kritische Bilanz der Umgestaltung dieser Wirtschaftsbranche vor. Informationen zum Verbleib der Rechte und Archive der untergegangenen Verlage, alphabetische Übersichtstabellen, Verlagssignets und Register machen die Arbeit darüber hinaus als Nachschlagewerk nutzbar.

Christoph Links, geboren 1954 in Caputh/Potsdam, 1975–1980 Studium der Philosophie und Lateinamerikanistik in Berlin und Leipzig; 1980–1986 Lateinamerika-Redakteur bei der Berliner Zeitung, nebenberuflich Sachbuchautor und Literaturrezensent für die Kulturzeitschrift Sonntag (später Freitag); 1986–1989 Assistent der Geschäftsleitung im Aufbau Verlag Berlin und Weimar; Dezember 1989 Gründung des Ch. Links Verlages mit dem Schwerpunkt Politik und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts; 1991 Mitglied im P.E.N.-Klub; 1992 – 2002 Mitglied des Aufsichtsrates der Frankfurter Buchmesse; Gastdozent an der Humboldt-Universität; zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen.

Veröffentlichungen (Auswahl): Chronik der Wende. Die Ereignisse in der DDR zwischen 7. Oktober 1989 und 18. März 1990 (mit Hannes Bahrmann, 1995/1999), DDR: Wer war wer? (Mitherausgeber, 1995),Das wunderbare Jahr der Anarchie. Von der Kraft des zivilen Ungehorsams (mit Sybille Nitsche und Antje Taffelt, 2004), Am Ziel vorbei. Die deutsche Einheit – Eine Zwischenbilanz (Herausgeber mit H. Bahrmann, 2005).

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