Sonntag, 19. Oktober 2014, um 10.30 Uhr

Eine literarische Veranstaltung, zusammengestellt von Hans Hübner, vorgetragen von Angela Friedrich und Hans Hübner

Menschen, laßt die Toten ruhn und erfüllt ihr Hoffen
Erich Mühsam
1878 – 1934
Dichter, Anarchist, Kriegsgegner

in der Peter-Weiss-Bibliothek, Hellersdorfer Promenade 24, 12627 Berlin.
Eintritt frei. Platzreservierung: 99 120 08

Foto: privatDie Matinee wird ergänzt mit einer Ausstellung zu Leben und Werk Erich Mühsams, einer Filmdokumentation und einer Buchausstellung.

Angela Friedrich ist Psychotherapeutin und Diplom Pädagogin und leitete über Jahre den sozialen Dienst in einem jüdisch-christlichen Pflegeheim in Frankfurt/Main.

Hans Hübner ist Eisenbahner, Bibliothekar und Kulturwissenschaftler, Autor der Helen-Ernst-Biographie und Mitherausgeber des Marx-Karikaturen-Bandes „Grüß Gott! Da bin ich wieder!“ 1975/78 war er Kulturarbeiter an der Erdgasleitung Sojus in der Ukraine / UdSSR. Sein Vater war 1933/34 im KZ Oranienburg inhaftiert.

E. Mühsam; Quelle: BundesarchivErich Mühsam, 1878 in Berlin geboren, wuchs als Sohn eines jüdischen Apothekers in Lübeck auf. 22jährig kam der früh Aufsässige nach Berlin, wo er sich als freier Schriftsteller vor allem mit Satiren durchschlug. Seine „Wanderjahre“ führten ihn über die Schweiz, Paris und Wien 1909 nach München. Zunehmend wurden seine Texte spöttischer und sozialkritischer, und er sah – Jahre vor 1914 – einen furchtbaren Krieg heraufziehen. 1918 war Mühsam führend an der Novemberrevolution in München und 1919 an der Bayerischen Räterepublik beteiligt. Dafür wurde er wegen Hochverrats zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt. Auf Bewährung 1924 entlassen, bekämpfte er als leidenschaftlicher Publizist, Versammlungsredner, Lyriker und Dramatiker („Sacco und Vanzetti“) die Weimarer Klassenjustiz und unterstützte die Rote Hilfe. Schon in der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von der SA verhaftet. In verschiedenen Konzentrationslagern wurde Erich Mühsam verhöhnt, gequält und mißhandelt und schließlich am 9. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

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